Die Bewegungsanalyse

Was wissen wir eigentlich über das „Allheilmittel“ Bewegung?

Die Bewegungsanalyse

Was wissen wir eigentlich über das „Allheilmittel“ Bewegung?

In der Medizin ist unbestritten: Kaum etwas ist wichtiger als Bewegung – sowohl für die Erhaltung von Gesundheit und Fitness, als auch für die Prävention und den Heilungsverlauf insbesondere von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Überraschenderweise wird diesem „Allheilmittel“ mit all seinen bekannten positiven Wirkungen für die Gesundheit und dessen positiven Einflüssen auf das menschliche Wohlbefinden in der Diagnostik weitaus weniger Bedeutung beigemessen als es bei Störungen des Herz-Kreislauf-Systems der Fall ist. So sind die Erkenntnisse darüber, welche Bewegung wann, wie oder für wen richtig und tatsächlich gesundheitsfördernd ist, weitaus weniger facettenreich und fundiert als beispielsweise bei Fragen der Ernährung.

Bewegungsanalyse - Untersuchung unter Belastung: Eine Lücke wird geschlossen!

Untersuchung unter Belastung:
Eine Lücke wird geschlossen!
 
Bislang bestehen in der Medizin erhebliche Unterschiede zwischen der kardiologisch-internistischen und der orthopädisch-traumatologischen Diagnostik, also der Untersuchung des Bewegungsapparates. In beiden Bereichen gibt es zwar eine Vielzahl von Verfahren zur Untersuchung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit beziehungsweise deren Beeinträchtigung, doch in einem wesentlichen Punkt klafft eine deutliche Lücke: Während bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems Untersuchungen unter Belastung (z.B. Belastungs-EKG) zur medizinischen Selbstverständlichkeit gehören, wird in der orthopädisch-traumatologischen Diagnostik der menschliche Körper nahezu ausschließlich im Ruhezustand untersucht. Natürlich können dabei auch Störungen von muskulären oder neurologischen Funktionen erkannt und durch Kernspin- und Computertomographie die Schäden im Bewegungsapparat entdeckt werden.
 
Doch darüber, in welchem Zusammenhang diese Abweichungen mit bestimmten Bewegungsabläufen stehen, können Orthopäden, Sportmediziner oder Physiotherapeuten zumeist nur spekulieren – und dies, obwohl ein Großteil der Beschwerden und Schmerzen im Bewegungsapparat eben nicht im Ruhezustand, sondern vielmehr erst in der Bewegung oder unter einer fortwährenden Belastung auftreten.

Bewegungsanalyse - wesentliche Ergänzung der orthopädisch-traumatologischen Diagnostik

Die Bewegungsanalyse als wesentliche Ergänzung der orthopädisch-traumatologischen Diagnostik
 
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde jedoch diese Lücke in der Vielfalt diagnostischer Verfahren zur Untersuchung des Bewegungsapparates zunehmend erkannt. Dies hat zur Folge, dass das fehlende Puzzle-Teil „Bewegungsanalyse“ immer mehr an Bedeutung gewinnt. Während dieses Instrument früher im Wesentlichen in der Sportwissenschaft zur Definition von leistungsrelevanten Aspekten der Bewegung und zur leistungssteigernden Optimierung von Bewegungstechniken genutzt wurde, wird es heute immer mehr auch medizinisch zur Erkenntnis und Prävention von Störungen des Bewegungsapparates eingesetzt.
 
Unterstützt wurde diese Entwicklung nicht zuletzt auch durch die Tatsache, dass durch den technischen Fortschritt der letzten Jahre mittlerweile immer mehr leicht zu handhabende Geräte für eine differenzierte und aussagekräftige Analyse zur Verfügung stehen.

Bewegungsanalyse - Grundlage für einen nachhaltig gesunden Bewegungsapparat

Die Perspektive:
Bewegungsanalyse als Grundlage für einen nachhaltig gesunden Bewegungsapparat
 
Die Möglichkeiten und Perspektiven der Bewegungsanalyse werden immer bekannter und erfreuen sich wachsender Anerkennung gerade auch in der Medizin. Zugleich wird sie durch technologische Entwicklungen und nicht zuletzt auch durch den Zuwachs an kompetenten Fachkräften immer effektiver. Dies eröffnet eine Vielzahl von Chancen: So ist sie in Zukunft eben nicht nur in der Lage, aus Hochleistungssportlern Medaillengewinner zu machen, sondern kann gerade auch in der Medizin zum Beispiel Orthopäden und Physiotherapeuten eine wertvolle Unterstützung bieten, diese Potenziale sowohl zur Prävention als auch zur Therapie von Störungen des Bewegungsapparates zu nutzen.
 
Kurzum: Die Bewegungsanalyse wird immer bedeutsamer, damit „Bewegung“ eben nicht nur wirksam zur Therapie und Vorbeugung sogenannter „Zivilisationskrankheiten“ beiträgt, sondern auch für den Bewegungsapparat selbst gesund und nachhaltig eingesetzt wird.


Unsere Angebote

Das sagen Experten zu Bewegungsanalysen

„Infolge einer hohen Reliabilität der Messergebnisse sind sie sowohl für die Diagnostik als auch für die Verlaufskontrolle von Effekten einer konservativen oder operativen Therapie geeignet.“

 

Instrumentelle Gang-und Bewegungsanalyse bei muskuloskelettalen Erkrankungen -K. Sander, D. Rosenbaum, H. Böhm, F. Layher, T. Lindner, R. Wegener, S.I. Wolf & F. Seehaus, 2012

„Bei der Beurteilung von Bewegungsstörungen ist neben der klinischen Untersuchung und den bildgebenden Verfahren auch die dynamische Beurteilung der Bewegungen ein wichtiger Baustein für die Diagnostik und die Therapieplanung.“

 

Neuroorthopädie -Disability Management-Methoden und Praxis der Bewegungsanalyse –Andreas Kranzl, 2021

„Die in den Gelenken des Fußes stattfindenden Bewegungausschälge sind äußerst klein und können oft nur mit technischen Hilfsmitteln beobachtet und nachgewiesen werden.“

 

FBL Klein-Vogelbach Functional Kinetics praktisch angewandt; Gehen − Analyse und Intervention -Barbara Suppé, Matthias Bongartz, 2013